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Christian Ludwig Attersee

Bratislava 1940


Der unter dem Namen Attersee als Pop Art- und Aktionismuskünstler bekannt gewordene Christian Ludwig wird im August 1940 in Preßburg, dem heutigen Bratislava, geboren. Attersee verbringt seine Jugend in Aschach an der Donau, in Linz und am Attersee. Christian Ludwig macht sich als Jugendlicher einen Namen als hervorragender Segler. Er gewinnt zahlreiche internationale Regatten und nimmt auf Grund seiner Segelleidenschaft schließlich das Pseudonym Attersee an.
Wetter und Wasser zählen bis heute zu den Hauptthemen seiner bildnerischen Arbeit. Attersees künstlerisches Schaffen beginnt 1951 mit dem Schreiben von Romanen, Liedern und dem Entwerfen von Bühnenbildern.
Attersee studiert ab 1957 Bühnenarchitektur an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Ab 1959 schließt sich ein Studium der Malerei an, das er 1963 erfolgreich beendet. Ab Mitte der 1960er Jahre entstehen die für Attersee typischen Objekterfindungen wie "Speisekugel" und "Speiseblau" oder das "Attersteck".
Attersee beginnt diese Gegenstandserfindungen auf Leinwandbildern und Farbzeichnungen festzuhalten. Objektaktionen in Galerien, auf Bühnen und in Fernsehfilmen begleiten diese. Attersee ist befreundet mit Günter Brus, Hermann Nitsch, Walter Pichler, Dieter Roth, Dominik Steiger und Oswald Wiener. Mit ihnen arbeitet Attersee zeitweise auch zusammen.
Ein Stipendium des Akademischen Austauschdienstes führt Attersee 1971-72 nach Berlin. Dort entsteht der Zyklus "Segelsport". Attersee gilt als einer der vielfältigsten Künstler Österreichs.
Neben seiner Tätigkeit als Maler tritt er auch immer wieder als Musiker, Schriftsteller, Objektmacher und Designer in Erscheinung. Er produziert Filme und entwirft Bühnenbilder. Attersee nimmt an zahlreichen internationalen Ausstellungen teil. Zu seinen wichtigsten Ausstellungen gehören die "documenta VI" 1977 in Kassel und die Biennale in Venedig 1984. Dort gestaltet Attersee den österreichischen und ersten internationalen Pavillon.
Anfang der 1980er Jahre ist der Künstler zudem mit seiner Werkschau "Attersee Werksquer" in zahlreichen Museen und Kunsthäusern Österreichs und Deutschlands zu sehen.
Attersee wird 1990 als außerordentlicher Professor an die Hochschule für angewandte Kunst in Wien (Meisterklasse für experimentelles Gestalten) berufen. 1992 wird er zum ordentlichen Professor für die Meisterklasse Malerei, Animationsfilm und Tapisserie ernannt. 1993 findet im Gemeente Museum Den Haag eine retrospektive Einzelausstellungen statt. Eine weitere folgt 1997 in der Grafischen Sammlung Albertina in Wien. Der Künstler lebt und arbeitet in Wien, in St. Martin an der Raab im Burgenland und am Semmering.


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